Mit über 250 zurückgelegten Kilometern, spannenden Begegnungen und vielen bewegenden Momenten haben die Fachkräfte der FSP GmbH Münster, des SPI Paderborn e. V. und der Stiftung Club 74 Minden in den letzten Tagen ein starkes Zeichen gesetzt: Vom 8. bis 10. Juli 2025 radelten sie im Rahmen einer Reha-Radtour von Münster über Paderborn und Gütersloh bis nach Minden, um auf die Bedeutung von Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen aufmerksam zu machen.
Prominenter Auftakt in Münster
Der Startschuss fiel am Montag in Münster – begleitet von prominenten Stimmen: Josefine Paul Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW sowie Thomas Keck, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, nahmen an der Auftaktveranstaltung teil und betonten die gesellschaftliche Relevanz der RPK-Rehabilitation (Rehabilitationseinrichtungen für psychisch kranke Menschen).
„Die RPK-Träger bieten nicht nur Reha, sondern auch Leistungen der Jugend- und Eingliederungshilfe – eng vernetzt und gemeindepsychiatrisch ausgerichtet,“ so Sylvia Polte, geschäftsführende Vorständin des SPI Paderborn e. V.
Erfolgreiches Reha-Konzept mit Perspektive
Seit über 20 Jahren begleiten die beteiligten Träger Menschen mit psychischen Erkrankungen durch individuelle medizinisch-therapeutische und berufliche Angebote.
„RPK bedeutet individuelle, lebensnahe Unterstützung – und das mit Erfolg […] drei von vier Rehabilitand*innen, die eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt anstreben, gelingt dieser Schritt – begleitet von multiprofessionellen Teams aus Medizin, Therapie, Sozialarbeit und Pädagogik.“sagt Jörg Barlsen, Geschäftsführer der FSP GmbH Münster.
Ein starkes Zeichen für Kinder psychisch erkrankter Eltern
Ein besonderer Fokus der Radtour lag in diesem Jahr auf Kindern psychisch belasteter Familien.
„Studien zeigen, dass rund 30 bis 50 % dieser Kinder selbst im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung entwickeln“, erklärt Horst Goldscheck, geschäftsführender Vorstand des SPI Paderborn e. V.
Deshalb wurden im Rahmen der Tour Spenden gesammelt – unter anderem für das Projekt „Flutterby“ des Caritasverbands Paderborn.
Von Münster nach Minden – mit Rückenwind und vielen Gesprächen
Die erste Etappe führte am Dienstag über 100 km nach Paderborn, wo die Radler*innen bei einer Abendveranstaltung auf zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Verbänden trafen. Mit dabei: Christof Lawall (Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation – DEGEMED), Sabine Kramm (stellv. Bürgermeisterin der Stadt Paderborn) und Hans-Bernd Janzen (stellv. Landrat des Kreises Paderborn) sowie Johannes Tack (Aufsichtsratsvorsitzender SPI Paderborn e. V.), der einen kurzweiligen Vortrag über die Geschichte der RPK in Paderborn beitrug.
Tags darauf stellten in Gütersloh Frau Dr. Christiane Rasmus und Frau Alexandra Günther vom Hans Peter Kitzig Institut ein mediensensibles Rehakonzept vor – ein innovativer Impuls für die zukünftige Ausgestaltung rehabilitativer Angebote.
Sommerlicher Abschluss in Minden
Die letzte Etappe über Bielefeld und Herford endete bei strahlender Stimmung auf dem Sommerfest der Stiftung Club 74 Minden. Highlight war der Auftritt der Band „Modern Walking“, die für musikalische Untermalung sorgte.
Ein sportlicher, fachlich intensiver und emotionaler Abschluss für drei Tage voller Austausch, Teamgeist und Engagement.
Dank an alle Mitwirkenden
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Sponsor*innen, Referent*innen, Besucher*innen und insbesondere den Radler*innen, die mit ihrem Einsatz ein kraftvolles Zeichen für psychische Gesundheit und soziale Teilhabe gesetzt haben.
Fotos und Impressionen der Radtour finden Sie in der folgenden Galerie.