50 Jahre Psychiatrie-Enquête – SPI bei Jubiläumstagung in Leipzig vertreten

Links: Sylvia Polte (Vorständin SPI Paderborn e. V. ), Rechts: Marina Carrozzo (Vorstandsvorsitzende Stiftung Club74)

Am 2. Juni 2025 begann in Leipzig die bundesweite Tagung „50 Jahre Psychiatrie-Enquête – Geschichte erinnern, Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten“. Anlass ist das 50-jährige Jubiläum der Psychiatrie-Enquête – ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der psychiatrischen Versorgung in Deutschland.

Die Enquête, 1975 vom Deutschen Bundestag verabschiedet, war eine grundlegende Zäsur: Sie legte die menschenunwürdigen Zustände in damaligen psychiatrischen Einrichtungen offen und forderte eine Neuausrichtung des Hilfesystems. Gemeindenahe Versorgung, Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion wurden zu zentralen Leitlinien der Reform. Viele dieser Prinzipien bilden bis heute die Grundlage moderner psychiatrischer Arbeit.

Der SPI fühlt sich den Zielen der Psychiatrie-Enquête seit seiner Gründung verpflichtet. Die Entwicklung einer sozialraumorientierten, bedarfsgerechten und inklusiven Versorgung ist nicht nur fachlicher Anspruch, sondern Ausdruck unseres Selbstverständnisses.

Unsere Vorständin Sylvia Polte nahm an der heutigen Auftaktveranstaltung im Neuen Rathaus Leipzig teil. Vor Ort traf sie unter anderem Marina Carrozzo von der Stiftung Club74 – ein weiterer Träger, der die Impulse der Enquête aktiv weiterträgt. Im Austausch mit Fachkräften, Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und politischen Akteur*innen geht es in Leipzig nicht nur um Rückblicke, sondern vor allem um die gemeinsame Gestaltung der Zukunft psychiatrischer Versorgung.

Die Tagung wird am 3. Juni mit einem vielfältigen Programm fortgesetzt – mit Panels, Vorträgen und Workshops zu zentralen Themen wie Partizipation, Zwangsvermeidung, Peers in der Versorgung und gesellschaftlicher Teilhabe.