Am 22. Mai fand in der Kulturwerkstatt Paderborn ein erfolgreicher Informationsabend für Eltern, Hilfesuchende und Interessiert*innen statt. Mehr als 75 Teilnehmer*innen nutzten die Gelegenheit, sich über das neue Angebot „Anderer Leistungsanbieter” zu informieren. Drei Träger haben sich zu einem Projektverbund zusammengeschlossen, um dieses innovative Angebot in Paderborn bereitzustellen: die Lebenshilfe Paderborn für den Arbeitsbereich, die KompetenzFörderung Schloss Hamborn für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich sowie das ATZ – Arbeitstrainingszentrum des SPI Paderborn e.V., ebenfalls für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich.
Die Änderung des Bundesteilhabegesetzes ermöglicht die Schaffung des „Anderen Leistungsanbieters” als Option. Ziel ist die Bereitstellung einer flexiblen und individuellen Alternative zur klassischen Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).
Eingangsverfahren Das Eingangsverfahren bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, verschiedene Berufe auszuprobieren, um herauszufinden, welchen sie gerne ausüben möchten. Im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächs wird eruiert, welche Unterstützung für den gewählten Beruf erforderlich ist. Anschließend erfolgt die Konzentration auf das ausgewählte Berufsfeld im Rahmen der Berufsbildung.
Berufsbildungsbereich Im Berufsbildungsbereich erlernen die Teilnehmer*innen täglich die Arbeitsabläufe des gewählten Berufsfeldes und erhalten dabei Unterstützung von Fachkräften. Nach erfolgreichem Abschluss des zweijährigen Berufsbildungsbereichs wechseln die Teilnehmer*innen in den Arbeitsbereich.
Berufsfelder Die Erprobung erfolgt in verschiedenen Berufsfeldern wie Küche, Hauswirtschaft, Holz- und Metall (gewerblich-technischer Bereich) und Verwaltung. Praktikumsplätze bieten die Möglichkeit, weitere Berufsfelder zu erkunden.
Die KompetenzFörderung Schloss Hamborn bietet zusätzlich zu den bereits bestehenden Berufsfeldern wie Metallverarbeitung, Holzverarbeitung, Gartenbau, Landschaftspflege und Hauswirtschaft auch die Bereiche Garten- und Landschaftsbau, Holzbearbeitung, Fahrradmontage und Hauswirtschaft an. Anastasia Schäfer hob hervor: „Die Vielfalt der Berufsfelder und die individuelle Begleitung sind zentrale Elemente unseres Angebots.” Wir sind überzeugt, dass dies den Teilnehmer*innen neue Perspektiven eröffnet und sie bestmöglich auf den Arbeitsmarkt vorbereitet.
Unterschied zur klassischen WfbM Der „Andere Leistungsanbieter” setzt auf flexible, individualisierte Lösungen und bietet eine breitere Auswahl an Berufsfeldern sowie eine individuellere Unterstützung als die klassische WfbM. Bartholomäus Rymek, Leitung des ATZ, fügte hinzu: „Wir sind erfreut, dass wir gemeinsam ein Angebot entwickelt haben, das eine echte Alternative zur herkömmlichen WfbM darstellt. Die positive Resonanz der Eltern bestätigt uns in unserem Ansatz.“
Lebenshilfe Paderborn: Nahtloser Übergang in den Arbeitsbereich Die Lebenshilfe Paderborn plant einen nahtlosen Übergang der Teilnehmer*innen in den Arbeitsbereich und ist auf der Suche nach ausgelagerten Außenarbeitsplätzen. „Wir können auf die Erfahrungen aller drei Träger sowie die sehr guten Kooperationen mit den hiesigen Betrieben im Stadt- und Kreisgebiet zurückgreifen”, erklärte Viktor Engelke, Geschäftsführer der Lebenshilfe.
Der Informationsabend war ein voller Erfolg und hat gezeigt, dass das Interesse und der Bedarf an solchen Angeboten groß sind. Die Träger blicken zuversichtlich in die Zukunft und freuen sich darauf, gemeinsam mit den Teilnehmer*innen neue Wege zu gehen.