Am 27.06.2018 fand das erste Netzwerkgespräch zum Thema Schnittstellenmanagement in der psychiatrischen Versorgung in Stadt und Kreis Paderborn statt.
Trotz des entscheidenden WM-Spiels der Deutschen Nationalmannschaft und sonnigen Wetters nahmen 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Veranstaltung teil, um sich gemeinsam über das Schnittstellenmanagement aus verschiedenen Versorgungsblickwinkeln auszutauschen.
In Kurzbeiträgen wurde das Thema aus Sicht der niedergelassenen Nervenärzte, der zuständigen psychiatrischen LWL-Klinik inkl. PIA, der psychologischen Psychotherapeuten und des SPI Paderborn e. V. als Komplexleistungsanbieter dargestellt.
Unter den Teilnehmern befanden sich Vertreter des Kreisgesundheitsamtes Paderborn und der LWL-Klinik Paderborn inkl. PIA, LWL-Klinik Marsberg, niedergelassene Psychiater und Neurologen, Psychotherapeuten und Psychologen sowie Vertreter gemeinnütziger Organisationen und Träger wie das BTZ, KIM-Soziale Arbeit, igsp KatHO und des SPI Paderborn e. V. mit leitenden Mitarbeitern aller Abteilungen.
Das Treffen wurde mit dem Ziel initiiert, eine besser Vernetzung und transparentere Informationskultur der Beteiligten in der Versorgungslandschaft zu schaffen und gemeinsame Lösungsansätze zu finden.
Frau PD Dr. med. Norra, Ärztliche Direktorin der LWL-Klinik Paderborn, beschrieb in Ihrem Beitrag umfassend die Strukturen und Aufgaben der Klinik und berichtete über die Herausforderungen und die Perspektiven, die für sich für die Klinik im Rahmen des Schnittstellenmanagements ergeben.
Die Oberärztin der PIA der LWL-Klinik Paderborn, Frau Hörstmann, sprach stellvertretend für alle Ambulanzärzte über deren zusätzliche Angebote wie Haus- und Heimbesuche, Spezialversorgung in den Spezialambulanzen und über Gruppenangebote für Patienten.
Johannes Tack, Vorstandsvorsitzender des SPI Paderborn e. V., gab einen Einblick in die komplexen Angebote auf Grundlage verschiedener Sozialgesetzbücher und deren komplexe Vernetzung.
Johannes A. Sprengel, Facharzt für Nervenheilkunde und Neurologie, regte in seinem Beitrag verschiedene Fragen an, die sich aus Sicht der niedergelassen Psychiater und Neurologen zu diesem Thema ergeben. Unter anderem ging es um die Möglichkeiten von Vernetzungsstrukturen, die Regelungen von Zuständigkeiten und die effizientere Gestaltung von Prozessen.
Angelika Enzian, psychologische Psychotherapeutin, die auch berufspolitisch sozial engagiert ist, stellte diverse Projekte wie das „Psychotherapeuten-Infotelefon“ vor, das Wartelisten und Wartezeiten minimieren soll. Zudem äußerte sie Wünsche und Anregungen an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Runde sowie das gesamte Versorgungsnetzwerk in Stadt und Kreis Paderborn. Besonders im Fokus stand die Forderung, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Versorgungslücken klar definieren und dringend schließen muss.
Im Anschluss an die Fachvorträge fand eine angeregte Diskussion aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und alle Beteiligten waren sich einig, dass es unbedingt eine Fortsetzung geben sollte.
Sylvia Polte und Johannes Tack bedanken sich ganz herzliche bei Frau Voss von der Firma Janssen-Cilag für die Organisation und Unterstützung der Veranstaltung.